Gottfried, Hutter, Merian: Historische und fortgesetzte  Chronick, 3 Bde 1743 – 1759  

by seefelderAdmin
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Gottfried, Hutter, Merian: Historische und fortgesetzte  Chronick, 3 Bde 1743 - 1759  KOMPLETT

Stückpreis: 9.980,00 EUR

Komplettes Exemplar in einheitlicher Bindung der Hutter-Chronik I-III mit den beliebten Tafeln von Merian

Band 1: Gottfried, J. L. und  Abelin, J. P. : Historische Chronica, oder Beschreibung der fürnehmsten Geschichten, so sich von Anfang der Welt, biß auff das Jahr 1619 zugetragen. Nach Aufteilung der vier Monarchien und beigefügter Jahr= Rechnung, M. Merian Seel. (Erben), Weiland Frankfurt/Main . Fol. (300×210 mm). Mit Kupfertitel von J. Sandrart, 31 fast ganzs. Textkupfern mit 357 Porträt-Medaillons, 329 Textkupfern (320 von M. Merian, 9 von Th. de Bry). 37 Bll., 1185 S., 26 Bll. Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Rückensch.-, u. titel. Band 2 und 3: Johann Ludwig Gottfrieds Fortgesetzte Historische Chronick.  Hutter, Frankfurt/Main 1745-1759. Fol. (300x210mm). Mit 2 Kupfertiteln u. 104 doppelblattgr. oder gefalt. Kupfertafeln. , Prgt. d. Zt. mit goldgepr. Rückensch.-, u. titel. 36 Bl. in Bd. 2 etwas kürzer beschnitten, wohl aus einem anderen Band. Zusammenfassung der Bände 1-21 des Theatrum Europaeum. 8. und letzte Auflage der Historischen Chronick der vier Monarchien von Erschaffung der Welt biß auf das Jahr Christi 1619. Der 2. Band umfasst die Jahre 1618-1659, der 3. Band die Jahre 1660-1750.  In der Einleitung erläutert Hutter, dass die Chronik schon früher viermal aufgelegt worden sei, nahezu vergriffen und an Auktionen hohe Preise erziele. Neben anderen Merianischen Werken habe Hutter die Kupferplatten der Chronik (sowie vom Theatrum Europaeum Anm.) erhandelt. So sei die Sprache der Gegenwart angeglichen („neuen Styl“) worden, die Orthographie der Personennamen und die Jahreszahlen verbessert, Marginalen überprüft und erweitert, die Köpfe der Herrscher auf den 31 Tafeln Verweise erhalten, wo sie im Werk vorkommen,  die Kupfer mit Nummern und Legenden versehen, das Register geordnet, teils überholt und wesentlich erweitert, worden. So schreibt auch Wüthrich „Obwohl die späteste Ausgabe, ist sie doch wegen der verbesserten Register und Texte die brauchbarste“. Insgesamt breitrandig, komplettes und sehr schönes, sauberes Ex. der 3-bändigen Hutterchronik.     Das Geschichtsbild Gottfrieds und Merian entsprach der damaligen christlichen Auffassung. Sie beginnt mit der Schöpfung und endet mit dem Jüngsten Gericht. Die Geschichte ist hier in vier Monarchien gegliedert. Dies geht zurück auf Hieronymus, der nach dem Buch Daniel 2+7 deren Ablauf in vier Weltreiche, bzw. Monarchien einteilt. Dies sind die assyrisch-babylonische, die medopersische, die griechisch-mazedonische und die römische. Gottfried beginnt im ersten Teil mit der Genesis. Nach dem ersten Menschengeschlecht wendet er sich  den antiken Philosophen zu und lässt das goldene, silberne, eherne und eiserne Zeitalter folgen. Nach der Sintflut folgt er dem ganzen Alten Testament bis zu den Büchern der Könige und der Chronik. Er gelangt dann zur ersten Monarchie, der assyrisch-babylonischen und erfasst auch die Anfänge der Griechen und Gründung Roms (Jahr 3198 seit Erschaffung der Erde). Gottfried verlässt dann die Bibel um sich vor allem der jüdischen Geschichte des Josephus Flavius und der römischen von Titus Livius leiten zu lassen. Im zweiten Teil die zweite oder persische von Cyrus bis Darius III., im dritten Teil die dritte oder griechisch-mazedonische beginnt er mit Alexander. Vom vierten bis zum achten Teil schließlich die vierte oder römische mit Julius Cäsar bis zur Gegenwart. Diese letzte Monarchie war noch im Gange, sollte sich aber aufgrund der schrecklichen Kriegsereignisse (30-jähriger Krieg war im Gange) dem Ende zuneigen. Gottfried fügt eine einzigartige Chronologie mit Jahreszahlen ein. So beginnt die Chronik mit der Schöpfung im Jahre 0 und Christi Geburt liegt im Jahre 3948. Die Gegenwart im Jahre 1629 n. Chr. lag somit im Jahre 5577. Da die Weltgeschichte in sechs Weltalter zu je tausend Jahre eingeteilt war, sollten noch 423 Jahre bis zur Parusie (Wiederkunft Christie) dauern und würde somit im Jahre 2052 liegen. Nachdem Johann Ludwig Gottfried 1625-27 bereits die Verse zu Merians Bibelbilder in der Icones Biblicae verfasste, sollte er nun die Geschichte des Menschengeschlechts auch von der weltlichen Seite anekdotenhaft darstellen, von der Schöpfung bis zunächst zum Jahr 1618.  Dabei hielt er sich an Historiographen von der Antike bis zu seiner Zeit, die er in Marginalen zitiert. Der deftige, sensationslüsterne Stil, macht die Lektüre heute noch zum Erlebnis. 1629 erschien der erste Teil von acht mit gleichem Umfang in halbjährigem Rhythmus bis 1634. 1636 besorgte Merian eine zweite Ausgabe in gleicher Form, alle acht Teile zusammengefaßt. 1642 dann die erste gr. Folioausgabe.  Danach erschien die Ausgabe bei seinen Erben vier weitere male, so 1657, 1674, um 1690 und 1710. Der Verleger Philipp Heinrich Hutter gab dann die hier vorliegende letzte, verbesserte Ausgabe heraus. 1745 und 1759 folgten die beiden zusätzlichen Bände mit der Zusammenfassung des Theatrum Europaeum der Bde. I-XXI sowie einer Fortsetzung bis zum Jahr 1756 (nach Wüthrich „Matthäus Merian d. Ä. Eine Biographie“). Wüthrich III ab S. 80 (Nr. 8) für Band 1 und ab S.145 (B.) für Band 2 und 3 (inkl. Kupferverzeichnis); Graesse III 122

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