Johann Frank (Franck): Prächtige Lustschlittenfahrt des Herzogs Karl von Lothringen und seiner Gemahlin Eleonora, Königin von Polen beim Schützenhaus 1679 von Günzburg nach Ulm. Kupferstich.
„Prächtige Lust Schlitten Fahrt
So Ihro Königlichen Mayestät Frl.Fr: Eleonora Bekrönte Königin in Polen und Herzogin zu Lothringen und Barr mit dero hoch Fürstl. Herrn Caroli Herzogens zu Lothringen…
Ulm vom rechten Donauufer gesehen ( Südwest).
Blick vom freien Gelände auf dem Platz der heutigen Stadt Neu-Ulm auf das befestigte Ulm. Der Geschützrauch des Salutschiessens für den hohen Besuch quillt über den Bastionen östlich und westlich der Stadt empor. Deutlich ist die Befestigung der Donauseite dargestellt. Hervorzuheben sind von links: Einlassturm von 1480, hier nach Entfernung seiner Erker.
Dicker Turm: das niedere neue Dach von 1632 ist hier Barock übersteigert.Vor und rechts des Herdbrucker Tors an Festungswerken zeigt, ist die Befestigung der Donauinsel.Ausserdem der Diebesturm und das bescheidene Türmchen der Kirche des Spitals (rechts der Rauchwolke) und der hohe Gänsturm. Zu seinen Füßen erhebt sich aus den Festungsmauern der Insel von 1564 das äußere Herdbrucker Tor mit Giebeln in Eselsrückenkontur und Tore der Vorwehren der Landseite.
Den rechten Abschluss der Inselbefestigung bildet eine kleine italienische Bastion, durch die das ursprüngliche Rondell von 1564 wohl 1581 ersetzt wurde. Dem äußeren Herdbrucker Tor ist das 1631 erbaute Ravelin vorgelagert.Auf dem freien Land an der Stelle des heutigen Neu-Ulm breiten sich die Holz-, und Bretterstapel der Schopper-, und Schiffbauerplätze, des Holzmarktes und Holzlager der Bäcker aus.Links unten ist das ulmische Schiesshaus, die oberen Schützen, dargestellt.Ein reizvoller Renaissance-Fachwerkbau mit Eckturm, in welchem der Herzog und die Königin speisten.1704 wurde der Bau niedergebrannt. Jetzt steht dort die Neu-Ulmer Weststadtschule.
Über dem Schiesshaus erkennt man die am Steilhang der Donau emporsteigende, noch heute so verlaufende Straße nach Ehingen. Auf dem höchsten Punkt das Gerüst des Galgens und rechts davon der Ziegelstadel auf dem Galgenberg ( Hellmut Pflüger in „Ulm-Das Bild der Stadt in alten Ansichten“ von Max Schefold).
Schultes schreibt in seiner „Chronik von Ulm“ ( Verlag Dr. Höhn) über das Ereignis:
„Am 2. Dezember 1678 ist der kaiserliche Feldherr Herzog Karl von Lothringen durch die Stadt auf Günzburg gereist, wo er mit seiner Gemahlin den Winter über residieren wird. Am 28. Januar 1679, da eine gute Schlittenbahn war, ist er dann mit derselben im Schlitten hierher gekommen. Es waren 13 schöne Schlitten, von vornehmen Kavalieren und Damen besetzt. Sie fuhren zuerst zu den oberen Schützen (Schiesshaus in Neu-Ulm), dann in die Stadt herein und durch einige Straßen. Sodann fuhren sie wieder in das Schiesshaus, wo gespeist wurde. Einige Deputierte des Rats übergaben hier der Königin eine Verehrung, ein silbern-vergoldetes Lavoir (Anm. Waschschüssel),ein Stück feine Leinwand, Wein und Haber. Die Königin hat sich selbst freundlich bedankt. Abends sind sie wieder heimgefahren. Sie wurden mit 12 Stück bewillkommet und abgefertigt. Es standen auch zwei Bürger-Kompanien im Gewehr. Von dieser pompösen Schlittenfahrt existiert ein großer Holzschnitt.“
Im Himmel fliegender Adler mit Spruchband. Rechts und links ein Portraitmedailon des Herzogs und der Königin. Am unteren Rand Titel mit Legende und Beschreibung.
Extrem seltener Kupferstich in sehr gutem Zustand in großem Format,
Blattgröße 71x40cm, mit Rahmen 90x60cm.
Preis auf Anfrage.